Ein Jahr
Diese Woche wird es ein bisschen politisch, es geht um Frauenrechtsbewegungen und Demonstrationen. Vom 29. November bis zu 01. Dezember war der „WOMENNOW! 2019 Summit“ in Kigali. Doch was ist „WOMENNOW!“ und wie kommt man also junger Europäer zu so einem Event? Zuerst will ich die Frage wie man so zu einem Event kommt nur kurz beantworten: Mit viel Zufall, ehrlichem Interesse und Offenheit. Doch jetzt die viel wichtigere Frage: Was ist „WOMENNOW!“? „WOMENNOW!“, eigentlich erklärt sich der Name selbst, es geht darum, Frauen in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, Frauen zu vernetzen, auf sexuelle Gewalt, wirtschaftliche Ungleichheit und ungleicher Bildung aufmerksam zu machen, auch in Verbindung mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Der Summit wurde von „SisterLove Inc.“, einer amerikanischen Organisation, die sich weltweit für Frauen mit Geschlechtskrankheiten einsetzt, und der „Health Development Initative-Rwanda“, einer ruandischen Organisation, welche die medizinische Versorgung in Ruanda unabhängig vom sozio-ökonomischen Status verbessern will, veranstaltet. Neben einer Preisverleihung für Frauen, die trotz AIDS verschiedene Dinge erreicht haben, wie zum Beispiel ein eigenes Geschäft aufbauen oder ähnliches, gab es in den zweieinhalb Tagen viele Podiumsdiskussionen und Workshops. Ich war leider nicht die ganze Zeit vor Ort, durfte trotzdem viel spannendes erfahren und erleben, wie viel Power hinter den bisher eher klein gehaltenen afrikanischen Frauen steckt. Doch wie genau bin ich auf dieses Event gestoßen? Die Antwort ist (natürlich): Über die Root Foundation Wir wurden angefragt, ob wir nicht mit unser Brass Band von der „Car-Free-Zone“ (quasi eine Art Fußgängerzone, eigentlich eine vierspurige Straße in der Innenstadt Kigalis) einen Demonstrations-/Kundgebungszug bis zum Serena Hotel in Kigali (ca. 10 Minuten Fußweg) musikalisch begleiten könnten, also marschierend. Da es dafür natürlich Geld gab und Auftritte bei den Kids natürlich auch beliebt zu sein scheinen, haben wir zugesagt. Dort angekommen, habe ich erst verstanden, für wen wir eigentlich hier spielen und war begeistert. Bereits beim Laufen habe ich zwei der Hauptorganisatoren kennengelernt und mich recht gut mit diesen verstanden, wodurch ich für den Abend zur Dinner Gala und auch für die darauffolgenden Tage als Gast ins Serena eingeladen wurde. Über die Einladung habe ich mich sehr gefreut und ich habe auch versucht so oft wie möglich dort zu sein. Ich finde es gut, dass Organisationen die Stellung der Frau in Afrika stärken wollen und denke auch, dass mit Ruanda das beste Land gefunden wurde, um so ein Event zu veranstalten. Ich bin auch der Meinung, dass WIR in Europa vielleicht auch Events wie diese brauchen, denn mit dem Erstarken der AfD in Deutschland, aber auch dem Rechtsruck, der durch die anderen europäischen Länder gegangen ist, ist Europa wieder ein Stück weit weiter weg zur Gleichstellung zwischen Mann und Frau gerückt. Frauen haben das Recht, gleich viel wie ihre männlichen Kollegen zu verdienen und Frauen sollten auf mehr Spitzenpositionen in Unternehmen sitzen. Als weiteres gutes Beispiel kann ich nur das „Frauenbündnis Kandel“ hier anführen, ein Frauenbündis, geleitet und gegründet von einem Mann, einem Mann mit Kontakten zu Rechtsextremen, zu Menschen die mit Ballons mit dem Kürzel der rechtsextremen Terrorzelle „Nationalistischer Untergrund“ also dem „NSU“ durch Leipzig laufen, ein Mann, der 2017 mit 500.000 Menschen die Bundesregierung in Berlin stürzen wollte, daraus wurde aber nichts. Einem Mann also, der wahrscheinlich dem Frauenbild aus der Nazizeit nachtrauert. Nachzulesen ist das Ganze übrigens auf:https://www.rheinpfalz.de/lokal/aus-dem-suedwesten/artikel/kandel-die-verbuendeten-suche-des-marco-kurz/, Stand: 04.12.19, 13:30. Dieser Mann hat den Mord an einer 15-Jährigen genutzt, um Angst zu schüren und weiter rechte Parolen in die Gesellschaft zu bringen. WIR als Europäer müssen uns gegen solche Bewegungen stellen, WIR müssen uns mit den Opfern der Bewegung solidarisieren, das sind WIR nicht nur den Opfern wie Mia schuldig, sondern auch den Frauen hier in Afrika, welche hier um mehr Gleichstellung kämpfen, denn auch diese profitieren von einem besseren, einem gleicheren Europa. Deshalb unterstützt bitte Gegendemos gegen das „Frauenbündnis Kandel“, geht auf Demos die sich für Gleichstellung von Mann und Frau, aber auch Pride-Parades und andere Demos wie „Pulse of Europe“ und solidarisiert Euch mit Menschen, die etwas gegen Rechts machen oder davon bedroht werden, wie zum Beispiel Lokaloderpolitiker und andere Personen des öffentlichen Lebens wie Volker Janke(https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/Gelaeut-als-Protest-Glockenlaeuten-in-Landau-stoert-rechte-Versammlung,stiftskirche-protestlaeuten-100.html, Stand 04.12.19 13:41). Die Zeiten in der man keine eigene Meinung haben muss, wenn es diese Zeiten überhaupt jemals gab, neigen sich dem Ende oder sind schon vorbei und nun müssen wir unsere Meinungen verteidigen! Ich wünsche Euch einen schönen zweiten Advent! Liebe Grüße aus Kigali Euer Tobias PS:
Hier ein Link für weitere Informationen über das „WOMENNOW!“ Event: https://irp-cdn.multiscreensite.com/6602fc9a/files/uploaded/WomenNOW%21%20Fact%20Sheet.pd
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AutorTobias Leonhard |